Introspection
June 15 - July 27, 2023
Grouppenausstellung:
Vier junge Künstlerinnen und ihre Betrachtungen der inneren SelbstfindungEXOgallery präsentiert eine Frauen-Gruppenausstellung internationalen aufstrebenden Künstlerinnen
Ganz am Anfang unseres Lebens gibt es nur uns selbst. Schon bald aber setzt der Prozess der Sozialisierung, der „Mensch-Werdung“ ein und soll fortan ein Leben lang dauern. Ebenso ist die Reflexion darüber andauernd. Wer bin ich? Was macht mich aus? Wo ist mein Platz in der Gesellschaft? Wie werde ich wahrgenommen? Der Begriff der Normativität bekommt eine Bedeutung, die korrigierend, erhellend und bisweilen auch quälend sein kann. Das Spannungsfeld, in dem wir uns in Auseinandersetzung mit uns selbst und mit unserer Umwelt bewegen, ist Gegenstand dieser Ausstellung.
Vier junge Künstlerinnen nähern sich diesem Thema von unterschiedlichen Seiten und aus ganz unterschiedlichen Perspektiven.
Laura Dauchet, die uns mit stark kontrastierenden, detailversessenen fleischigen Gemälden vor Augen führt, was auf den ersten Blick sichtbar scheint. Die Farbgebung dabei sehr intensiv, bisweilen grell. Fleischstücke – große und kleine, dicke und dünne, mit mehr oder weniger Fettanteil. Alle sind gekennzeichnet, etikettiert – bewertet. Wie oft endet unser Blick hier? Wann ist unser Blick in und auf die Welt nur noch „Fleischbeschau“? Laura verfolgt mit ihren Werken eine ganz bestimmte Intention. Wir sollen erforschen, was wir fühlen, wenn wir sehen. Ihr Gemälde „Sous le couvert de la nuit“ ist daher in unmittelbarer Zusammenarbeit mit den portraitierten Frauen entstanden. In einem fortwährenden Dialog ermuntert die Künstlerin diese immer wieder zu kritischer Auseinandersetzung mit dem bisher gemalten. Als bewussten Gegenpol zum gephotoshopten Bild will das Werk keinen schönen Schein, nichts Idealisiertes. Es will Echtheit. Wahrheit. Persönlichkeit.
Auch die Künstlerin Kinga Su treibt die Frage um, wann der Mensch angekommen ist, ausgesöhnt mit sich und seinem Platz in der Gesellschaft. In einer sehr intensiven inneren Analyse hat sie für sich Antworten gesucht auf die Frage, warum es für uns notwendig ist, wahrhaftig gesehen zu werden; warum wir spüren, wenn wir irgendwo scheinbar „falsch“ sind. Gemeinschaft schenkt uns Orientierung UND engt uns ein. Was bedeutet das für uns als Individuum?
Künstlerisch nähert sie sich diesem Spannungsfeld von einer sehr persönlichen Seite, lässt uns teilhaben an der inneren Zerrissenheit, die ihren Weg zum angekommenen Menschen begleitet hat. Vier Gemälde, die symbolhaft stehen für die vier Phasen der Mensch-Werdung.
Die Künstlerin schickt dem Betrachter die Einladung, sich selbst auf die Suche zu machen. Es ist die Einladung zu einer Reise zu sich selbst.
Ebenso Oksana Sokolova nutzt Fotografien und daraus entstandenen Gemälden eines alten, abrissreifen Gebäudes, um zu zeigen was auf den zweiten Blick gesehen werden könnte. Nur wenn wir nur genau hinsehen. Eigene, kleine Erzählungen eines geheimen Lebens im Verborgenen…
Ela Urban schlussendlich widmet sich künstlerisch der Frage, wie befreiend und erlösend auch das „Unangepasst-Sein“ auf uns selbst und andere wirken kann. Sie arbeitet mit unverformbaren Materialien, geometrischen Formen, die eine starre Ordnung vermitteln. Diese bricht sie auf, von innen heraus werden feste Strukturen mit weicher, verformbarer, anschmiegsamer Materie gesprengt. Sehen wir den Befreiungsschlag? Oder sehen wir eine zerstörte Ordnung? Und was sagt uns das über uns?
Kerstin Zimmermann
Ausstellende Künstlerinnen
Laura Dauchet
Eine junge Französin, die im Jahr 2021 ihr Abschluss an der Brüssel Kunstakademie bekommen hat. Die Künstlerin setzt sich mit der Rolle der Frau, Perzeption eigener Schönheit und Eigendarstellung sowie dem urbanen Leben und sozialen Strukturen in der Gesellschaft auseinander.
Ihre Ölgemälde werden oft von den Nachtlichtern und dem Nachtleben inspiriert, die gleichzeitig durch soziale, umweltbezogene, wirtschaftliche und politische Themen durchzogen werden.
Kinga Su
Kinga Su ist eine in Straßburg lebende facettenreiche multidisziplinäre Künstlerin. Ihr Hauptausdrucksfeld liegt in der Animation, da sie gerne Bilder zum Leben erweckt. Sie liebt jedoch mit eigenen Händen durch Arbeiten mit dem Material zu arbeiten und so greift sie immer wieder nach alten Graphikverfahren wie Linolschnitt, Kaltnadelradierung oder Holzschnitte, oder wie in der Ausstellung zu dem Gemälde.
Ela Urban
Ela Urban ist eine polnische Bildhauerin mit Sitz in Krakau. Ihre Faszination erstreckt sich auf geometrische Formen und Strukturen. Sie kreiert oft mit gemischten Medien, meistens kombiniert sie Keramik, Metall und Glas.
Ela schloss ihr Studium an der Fakultät für Bildhauerei der Krakauer Kunstakademie mit Auszeichnung ab. Sie ist Trägerin von mehreren Kunstpreisen. Ihre Kunstwerke wurden in ganz Polen und im Ausland ausgestellt.
Oksana Sokolova
Event
Ladies’ Breakfast: 21. Juli, ab 10:00, more…
Vernissage: 15 Juni, 2023; 19:00 – 21:00
Ausgewählte Kunstwerke
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